Der Diamant ist wie kein anderer Edelstein wissenschaftlich untersucht worden. Allerdings bestehen nach wie vor viele Unklarheiten, über die sich die Wissenschaftler nicht einigen konnten.
Ganz bestimmte Bestandteile der Erde haben sich zu ganz bestimmten Anteilen miteinander verbunden, sie waren sehr hohen Drücken ausgesetzt, und dann sind sie in einer ganz bestimmten
Geschwindigkeit und während einer ganz bestimmten Zeitspanne abgekühlt und erstarrt. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle diese Bedingungen erfüllt waren, war verschwindend gering, und das erklärt,
warum Diamanten so relativ selten sind.
Der Diamant stammt zweifellos aus tieferen Erdschichten als alle anderen Edelsteine. Sein Entstehungsprozess beginnt fast mit Sicherheit 150 bis 300 Kilometer (oder noch mehr) unter der
Oberfläche unseres Planeten im oberen Teil des Erdmantels, der rund 2.900 Kilometer dicken Schicht, die zwischen dem geschmolzenen äußeren Kern und der festen Erdkruste liegt.
Die Geologen sind sich aber nur in groben Zügen über die Prozesse einig, durch die die Diamanten in diesen verborgenen Tiefen geschaffen und dann zur Erdoberfläche transportiert wurden. Aus
Laborversuchen zur synthetischen Herstellung von Diamanten haben Wissenschaftler geschlossen, dass Temperaturen von mindestens 1.500°C und Drücken von 67 kbar - fast das 66.000fache des normalen
Luftdrucks - erforderlich sind, um Kohlenstoffatome dazu anzuregen, in dieser edelsten Form zu kristallisieren.
(Aktuelle Anmerkung: In jüngster Zeit ist es deutschen Forschern des Max-Planck-Instituts für Metallforschung in Stuttgart gelungen, künstliche Diamanten bei 600 - 800° C und
Elektronenbestrahlung herzustellen. MSN-News)
Einigkeit herrscht auch darüber, dass Diamanten hauptsächlich in schlanken vulkanischen Durchschlagsröhren, sogenannten Pipes, auftreten. Diese Vorkommen vulkanischer Gesteine - hervorgerufen
durch vorzeitliche Vulkanausbrüche - wurden vom oberen Erdmantel bis zur Erdoberfläche kilometerweit durch die Erdkruste transportiert.
Über diese gesicherten Fakten hinaus ist wenig bekannt, obwohl es an Theorien nicht mangelt. (Details s. Fragen)
Aber wie dieser Prozess auch im Einzelnen abgelaufen sein mag, er scheint jedenfalls abgeschlossen zu sein. In den letzten 15 Millionen Jahren ist keine diamantführende Pipe mehr ent
Diamanten werden von Experten weltweit nach einem einheitlichen System der 4Cs beurteilt und graduiert.
Cut Schliff - Carat Gewicht - Colour Farbe - Clarity Reinheit
Diese Daten ermöglichen Käufern und Verkäufern den Vergleich und die Bewertung von Edelsteinen
CUT - Schliff
Es bedarf den meisterlichen Händen erfahrener Diamantschleifer, um das Feuer eines Diamanten, seine wahre Brillanz und außergewöhnliche Schönheit zu enthüllen. Die Schliffausführung und die
Schliffproportionen eines Diamanten sind dabei für seinen Wert und seine optische Wirkung von entscheidener Bedeutung. Denn je exakter und perfekter der Schliff, desto exzellenter ist seine
Brillanz – das Funkeln und beeindruckende Lichtspiel eines Diamanten. Nur bei einer exzellenten Schliffausführung und perfekten Schliffproportionen wird das eintretende Licht optimal im Inneren
des Steines von Facette zu Facette gebrochen und durch die Tafel gebündelt reflektiert (Abb.1).
CARAT - Gewicht
Der Begriff Karat geht auf eine natürliche Maßeinheit, den Samen des Johannisbrotbaums zurück, wobei ein Karat genau einem fünftel Gramm (0,2g) entspricht. Ein Karat lässt sich nochmals in 100
„Punkte“ unterteilen. Dementsprechend kann ein 0,50 Karat schwerer Diamant als 50-Punkt-Diamant oder auch als 1/2 Karäter bezeichnet werden.
Da größere Diamanten bedeutend seltener gefunden werden, liegt ihr Preis deutlich höher. Der Wert Ihres Diamanten wird aber nicht nur von seiner Karatzahl bestimmt. Zwei Diamanten gleichen
Karatgewichts können unterschiedlich wertvoll sein, da auch ihr Schliff, ihre Reinheit und Farbe von Bedeutung sind. So kann ein kleinerer, aber perfekt geschliffener Diamant von besserem Weiß
und lupenreiner Beschaffenheit sehr viel wertvoller sein als ein größerer Stein von geringerem Weiß und mit mehr Einschlüssen. Ungeachtet des Karatgewichts sollten Sie sich für den Diamanten
entscheiden, der zu Ihnen und Ihrer Preisvorstellung passt, der ihrem Anlass würdig ist und dessen Design Sie begeistert.
COLOUR - Farbe
Diamanten werden in fast allen Farben des Regenbogens gefunden, wobei weiße Steine nach wie vor am beliebtesten sind.
Unterteilt in alphabetischer Reihenfolge der Farbgrade von D bis Z existieren über 20 feine Farbnuancen. Ihre Abweichung ist so gering, dass die Bestimmung nur Experten unter bestimmten
Lichtverhältnissen und anhand genormter Mustersteine vornehmen können. Die Steine am oberen Ende der Skala sind teurer, weil seltener.
CLARITY - Reinheit
Naturgegebene Merkmale – Einschlüsse – verleihen dem Stein eine eigene Signatur, ähnlich einem Fingerabdruck. Mit bloßem Auge in der Regel nicht zu erkennen, handelt es sich bei diesen winzigen
Malen um eingeschlossene Minerale oder Brüche, die auf die Entstehungszeit des Diamanten zurückdatieren.
Die Anzahl, Art, Farbe, Größe und Position dieser Einschlüsse beeinflussen den Wert eines Diamanten sehr stark – wobei viele von ihnen nur durch Experten und unter Verwendung einer Lupe mit
10-facher Vergrößerung erkannt werden. Und selbst damit sind die kleinsten Einschlüsse sehr schwierig zu finden.
Als 'Lupenrein' bezeichnet man die höchst seltenen Steine, die auch bei eben dieser 10-fachen Vergrößerung keinerlei Einschlüsse zeigen. Lupenreine Diamanten sind äußerst selten und dadurch
teuer. Wie auch für die Farbgradierung gibt es für die Reinheit international anerkannte Bewertungskriterien.