Perlen ・Die Juwelen der Meere

Seit vielen Jahrtausenden faszinieren Perlen mit ihrer Schönheit die Menschen. Frauen wie Männer können sich der schimmernden Magie, die von diesen wertvollen Naturprodukten ausgeht, nicht entziehen.     So überrascht es nicht, dass in vielen Kulturen Perlen bis heute einen tiefen Symbolcharakter besitzen. Als Geschenke der Götter wurden sie bei Griechen und Römern beschrieben – die Chinesen sagen den Perlen Reichtum, Würde und Weißheit nach. Bei den Japanern sind Perlen sichtbar glänzende Symbole des Glücks. In der persischen Mythologie werden Perlen als Kinder des Lichts geboren, um die Götter zu erfreuen. Und nach altem indischen Glauben verwandelt sich der Tau durch göttliche Kraft im Inneren einer Auster zu einer wunderschönen Perle, die das Licht der Sonne und des Mondes widerspiegelt. Da auch in der Bibel Perlen beschrieben wurden, galten sie deshalb bei christlichen Fürstinnen und Königinnen als unverzichtbarer Schmuck.  Weil sich heute viele Frauen mit der Schönheit der Perle schmücken wollen, verlassen sich die Menschen nicht mehr wie früher auf die zufälligen Fundstücke in der Natur.

Heute werden Perlen in Perlfarmen gezüchtet. Die Juwelen des Meeres entstehen immer nach dem gleichen natürlichen Prinzip, in dem ein Fremdkörper in eine Auster eindringt. Und um ihr sensibles Inneres zu schützen, umgibt die Auster deshalb den Eindringling Schicht um Schicht mit Perlmutt. So wächst eine Perle heran. Zuchtperlen entstehen nach dem gleichen Prinzip wie Perlen im offenen Meer. Junge Austern werden entweder auf Perlfarmen gezüchtet, oder von Tauchern auf dem Meeresboden eingesammelt. Sobald sie die ideale Größe und das optimale Alter für das Implantieren eines Fremdkörpers, des sogenannten Kerns erreicht haben, werden sie an Land gebracht.  Vorsichtig öffnet ein Operateur eine Auster nach der anderen und pflanzt ihr einen kleinen Kern ein. Dazu legt er noch ein winziges Gewebestückchen einer anderen Auster bei, die den Prozess der Perlmuttproduktion unterstützt.

Danach werden die operierten Austern wieder in ihren Lebensraum ins Wasser zurückgebracht, wo sie gepflegt und regelmäßig gereinigt werden.     Die Auster umkleidet nun den eingepflanzten Kern mit schimmerndem Perlmutt, eine Perle wächst heran. Während dieser Wachstumsphase hat der Mensch keinen Einfluss auf das Gelingen der Perle. Er ist ganz und gar auf die Natur angewiesen. Nach ungefähr 2 Jahren wird die Auster geöffnet und die Perle kann „geerntet“ werden. Anschließend qualifizieren Experten die Zuchtperlen nach Glanz, Oberflächenbeschaffenheit, Form, Größe und Farbe. Nur etwa 2 bis 3 Prozent der Ernte entsprechen der allerhöchsten Qualitätsstufe. 20 bis 30 Prozent der Ernte können wegen zu großer Abweichungen von den Idealen nicht zur Schmuckherstellung verwendet werden.

Perlenarten

Akoya-Zuchtperlen
Die klassische Zuchtperle, die in den Südbuchten Japans und  heute auch an anderen Küsten Asiens in der Akoya Auster 'Pinctada Martensi' gezüchtet wird.
Sie beeindruckt durch ihren Glanz und ihr Farbspektrum umfasst viele Nuancen: rosa, champagner, creme, gold, silber oder grau.
Die Perlen können bis zu 10 mm groß werden.

China-Zuchtperlen
Chinesische Zuchtperlen werden im Süßwasser in der Muschel 'Christaria Plicata' gezüchtet.
Anfangs waren Sie klein und hatten oft die Form eines Reiskorns, heute gibt es sie in einer großen Formen- und Farbenvielfalt  und auch in runder Form in einer beachtlichen Qualität und Größe

Mabe-Zuchtperlen
Mabe-Zuchtperlen werden auch als Blister- oder Zuchtschalenperle bezeichnet.
Es sind Halbperlen, die hauptsächlich rund durch das einsetzen von geformten Perlmutstückchen auch herzförmig, oval oder eckig sein können. Sie sind in Größen von 10-20 mm erhältlich.

Südsee-Zuchtperlen
In der Auster 'Pinctada Maxima', die bis zu 30 cm groß wird, werden in der Südsee an den Küsten Nordaustraliens, Malaysias und den Philippinen  die wertvollen Südsee-Zuchtperlen gezüchtet.
Diese hellen Perlen haben eine besonders dicke, zart schimmernde Perlmutschicht. Es gibt sie in einer Vielzahl heller Farbnuancen, barocken, runden und bizarren Formen. Sie können Größen von über 20mm erreichen.

Tahiti-Zuchtperlen
Tahiti-Zuchtperlen sind große, hellgraue bis anthrazit-schwarze Perlen, die in der schwarzlippigen Perlenauster 'Pinctada Magaritifera' entstehen.
Es gibt sie in einer großen Vielfalt an Farben, Formen, Qualitäten und Größen.

Pflegetipps

Perlen sind wunderbare, kostbare Naturprodukte und sehr pflegeleicht. Trotzdem sollte Frau ein paar Grundregeln beachten, damit die Freude an den Perlen lang und ungetrübt erhalten bleibt.  Jede Perle fühlt sich am wohlsten, wenn sie häufig getragen wird – dann nämlich erhält sie über die Haut die notwendige Feuchtigkeit, damit sich der Lüster voll entfalten kann. Zur Gewohnheit sollte es werden Perlschmuck erst dann anzulegen, wenn Kosmetika, Parfüm oder Haarspray bereits angewendet sind. Das schont die Perlen.

Nach dem Tragen freut sich jede Perle über ein Reinigen mit einem weichen Tuch. Sollten Perlen wirklich einmal eine echte Reinigung benötigen, kann man sie mit milder Seife sanft waschen und anschließend mit einem weichen Tuch trocken reiben. Bei Reisen oder beim Aufbewahren sollten Perlen in ein weiches Tuch oder in ein Schmucktäschchen gelegt werden. Einmal im Jahr sollten Perlen kontrolliert und eventuell neu aufgezogen oder geknotet werden.